Geschwächtes Immunsystem

– so konkret helfen Mikronährstoffe wie Selen und Co.

Veröffentlichung 22. März 2023
 

Ein geschwächtes Immunsystem ist der Nährboden für zahlreiche Erkrankungen. Eine wirkungsvolle Stellschraube, mit der man die körpereigene Abwehr besonders stärken kann, ist die Ernährung. Genauer gesagt sind es die Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe, die großen Einfluss auf das Immunsystem haben. Welche Mikronährstoffe wie wirken, dazu gibt es hier genaue Erklärungen.

 

 

Woraus besteht das Immunsystem?

Das Immunsystem ist der körpereigene Schutzwall gegen Keime. Wer ein geschwächtes Immunsystem hat, der wird anfälliger für Infekte, ist länger und häufiger krank und benötigt mehr Zeit für die Regeneration. Die Symptome für ein geschwächtes Immunsystem sind vielfältig und oft unspezifisch. Zu ihnen zählen zum Beispiel Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Appetitlosigkeit. 

Zum Immunsystem gehören mehrere Organe, Teile von Organen, einzelne Zellen und Botenstoffe. Rachen, Nase und Darm bilden häufig die Eintrittspforte für Erreger – und schon an diesen Stellen wird die körpereigene Abwehr aktiv. Zu den wichtigsten Zellen des körpereigenen Abwehrsystems gehören unterschiedliche weiße Blutkörperchen wie Granulozyten, Monozyten, Makrophagen sowie B- und T-Lymphozyten. Unser Knochenmark bildet die meisten Vorstufen und einige reife Abwehrzellen. Speicherplatz für die Abwehrzellen ist die Milz. Lymphknoten und Lymphbahnen fungieren als Sammelstellen und Transportwege. Dazu gehört auch der Thymus, ein lymphatisches Organ, das hinter dem Brustbein liegt. In ihm reifen die T-Lymphozyten – auch T-Zellen genannt – heran. Auch unsere Mandeln sind Teil des Immunsystems, da sie Abwehrzellen enthalten, die Antikörper bilden können.

 

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf ein geschwächtes Immunsystem?

Der Ernährung wird ein großer Einfluss auf das Immunsystem zugeschrieben und sie ist der Teil, den wir aktiv beeinflussen können. Damit das Immunsystem einwandfrei funktioniert, dürfen wertvolle Mikronährstoffe nicht fehlen. Generell sollte die Ernährung abwechslungsreich und vollwertig mit einem hohen Anteil an Gemüse und Obst sein. Hier gibt es weiterführende Informationen zur vollwertigen Ernährung und zum Ernährungsstil „Plant based“. Raffinierter Zucker, gesättigte Fette und raffinierte Öle sowie Süßungsmittel wie Aspartam oder Saccharin gelten als Auslöser für Entzündungsprozesse und können mit einem geschwächten Immunsystem einhergehen.

 

Welche Mineralstoffe stärken ein geschwächtes Immunsystem?

Eisen, Selen und Zink sind unverzichtbare Mineralstoffe – sie spielen Hauptrollen bei der körperlichen Abwehr.

Eisen ist für ein funktionstüchtiges Immunsystem essenziell. Ein Mangel an Eisen hat zur Folge, dass die Makrophagen – also die Fresszellen – weniger aktiv sind und dass geringere Mengen an Lymphozyten und Antikörpern gebildet werden.

Selen ist Bestandteil antioxidativer Enzyme und schützt die Immunzellen vor oxidativem Stress. Weil Selen an der Immunantwort beteiligt ist, hat eine ausreichende Zufuhr starken Einfluss darauf, wie gut der Organismus mit Infekten umgehen kann. Ist zu wenig Selen vorhanden, kann das die Aktivität der T-Helferzellen negativ beeinflussen. Diese senden bei einer Infektion Botenstoffe aus, die wiederum die Makrophagen zur Abwehr anlocken. 

Zink wirkt entzündungshemmend. Es ist an der Entwicklung und Reifung von Immunzellen wie den T- und B-Zellen beteiligt und schützt vor oxidativem Stress.

 

Welche Vitamine sind wichtig für das Immunsystem?

Kleine Menge, große Wirkung – so lässt sich die Bedeutung von Vitaminen für ein geschwächtes Immunsystem auf den Punkt bringen. Im Folgenden beleuchten wir Einzelne von ihnen genauer:

Vitamin A unterstützt das Immunsystem auf unterschiedliche Arten. Es ist an der Aufrechterhaltung der Schleimhäute beteiligt und erschwert damit Viren und Bakterien das Eindringen in den Körper. Auch im Darm ist Vitamin A an der Immunabwehr beteiligt. Zudem wirkt Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, als Antioxidans gegen zellschädigende freie Radikale.

B-Vitamine sind wichtig für verschiedene Funktionen im Körper: So tragen sie zur Gesundheit des Nervensystems bei und sind dafür verantwortlich, dass sich Immunzellen regenerieren.

Wenn es um ein geschwächtes Immunsystem geht, dann ist Vitamin C wohl das Erste, was einem als „Gegenmittel“ einfällt. Es ist nicht nur ein Antioxidans, sondern darüber hinaus sehr wichtig für den Regulationsmechanismus des Immunsystems, da es die Makrophagen aktiviert. Vitamin C genießt seinen guten Ruf zu Recht, denn es wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antioxidativ.

Hohe Entzündungswerte werden oft mit einem Mangel an Vitamin D assoziiert, denn es steuert viele Abläufe bei der Immunabwehr. Vitamin D unterstützt die Makrophagen sowie die Lymphozyten des Abwehrsystems.

Vitamin E hat antioxidative Eigenschaften und schützt so Zellen bei Immunreaktionen. Darüber hinaus ist es auch für die Produktion von Antikörpern wichtig.

 

Fazit

Unser Immunsystem ist komplex und auf die Unterstützung sowie das Zusammenspiel von Vitaminen und Mineralstoffen angewiesen. Daher sollte ein besonderes Augenmerk auf der Versorgung mit Eisen, Selen, Zink sowie den Vitaminen A, B, C, D und E liegen. Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung kann der Schlüssel sein, um ein geschwächtes Immunsystem wieder in Balance zu bringen.

 

Quellen:
https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/das-immunsystem-staerken/
https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/selen/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8423507/
Plant.based., Laura Merten, Dr. med. Marie Ahluwalia, südwest Verlag, 2022

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