Eieiei, jetzt wird’s bunt!

Osterbräuche gibt es viele. Bei den meisten Familien kommt der Osterhase, manche holen Osterwasser aus einer Quelle, andere entzünden ein Osterfeuer und rollen brennende Osterräder durch den Ort. In Schweden verkleiden sich Kinder an Gründonnerstag als Hexen, in Polen werden Menschen mit Wasser bespritzt, in Finnland wird ihnen mit Birkenruten freundschaftlich auf den Rücken geschlagen. Ein alter Volksbrauch ist die Speisesegnung: Dabei wurden Körbe mit Lebensmitteln in den Gottesdienst mitgebracht, um sie weihen zu lassen. Darunter war immer auch Salz, ein Symbol für die Auferstehung. Was heutzutage auf keinen Fall fehlen darf, sind natürlich Ostereier! Das Eierfärben ist übrigens älter als die christliche Tradition. Auch der Hase galt schon in der Antike als Symbol für Leben.

Wissen ist gut, DIY ist super! Hast du Lust, selbst Naturfarben herzustellen? Das ist wirklich kein Hexenwerk – auch wenn’s dabei vielleicht ein bisschen wie in einer Hexenküche aussieht. Am besten verwendest du alte Kochtöpfe, denen Farbrückstände nichts ausmachen, und weiße Eier, auf denen die Farben schön leuchten. Wenn du die Eier vor dem Färben mit Essigwasser reinigst, nehmen sie die Farbe noch besser an. Außerdem ist dies ein guter Trick, um Stempel zu entfernen.

So, und nun zum Wichtigsten: den Farben! Birkenblätter, Kamillenblüten und Kurkuma ergeben ein helles bis kräftiges Gelb, Zwiebelschalen ein Braungelb. Malventee, Schwarze Johannisbeeren und Rote Bete sorgen für Rottöne. Rotkohl aber nicht, hier wird das Färbewasser blau! Holunder- oder Heidelbeeren machen es Blau-Violett. Mit Spinat, Petersilie oder Brennnessel kannst du grüne Farben herstellen. Zu guter Letzt und wirklich naheliegend: Kaffee und schwarzer Tee färben braun. Wenn du die Zutaten für deine Lieblingsfarben zur Hand hast, geht’s los. Du bereitest den Sud vor, indem du die färbenden Pflanzen zusammen mit 1-2 EL Essig und etwas AlpenSalz ins Kochwasser gibst. (Der Essig ätzt die Eierschale an, so dass die Farbe intensiver wird.) Dann kochst du die Eier in dem Sud 10 Minuten hart, füllst sie zusammen mit dem Farbbad in ein anderes Gefäß um und lässt sie darin ca. vier Stunden oder über Nacht ziehen. Wenn du Gummibänder, Wollfäden oder Spitzenbordüren vor dem Färben um das Ei wickelst, erzeugt das verschiedene Muster. Hättest du gerne eine hübsche Blattsilhouette? Dann befestige einfach mit einem Seidenstrumpf ein Blatt auf dem Ei, bevor du es ins Farbbad legst. Aber auch nach dem Färben kannst du auf ganz natürliche Art und Weise noch Muster in die Farbe malen: mit einem in Zitronensaft getauchten Wattestäbchen! Wenn du die Eier nach dem Färben mit Speiseöl einreibst, glänzen sie schön.

Ob die hübschen bunten Eier im dekorativen Osternest landen oder beim gemütlichen Osterfrühstück schon bald in den Bäuchen von Familie und Freunden? Wer weiß … Apropos Frühstück: Bestimmt kennst du die manchmal leicht grünblaue Verfärbung des Eigelbs hart gekochter Eier. Dass dies am Eisensulfid liegt, musst du nicht wissen – außer, du bist chemiebegeistert. Aus demselben Grund sollte man gekochte Eier nicht mit einem Silberlöffel essen. Schwarzes Silbersulfid entsteht aber nicht nur beim Kontakt von Silber mit Eiern, sondern auch von Silber und verdorbenem Essen, weil letzteres Schwefelwasserstoff bildet. Silberbesteck sah früher also nicht nur edel aus, es entlarvte auch den Koch, der den Adeligen eine schlecht gewordene Mahlzeit unterjubeln wollte.

Nun aber zurück zu einem wirklich leckeren Osterlamm. Wie wäre es mit Alpenlamm mit Kräutercrunch und Feldsalat als Festessen? Falls du es lieber vegetarisch magst, kannst du natürlich auch ein Osterlamm aus Rührteig backen und mit Puderzucker bestäuben. Mmhh, lecker. Wir wünschen dir guten Appetit und viel Spaß beim Eierfärben!

Dein Bad Reichenhaller Social Media Team

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